Speyer

Zwei Betriebsplätze im Norden

Zufallsfund in rund 2.500 Meter Tiefe

Ein Zufall markierte 2003 den Beginn der Erdölförderung in Speyer: Bei einer Bohrung, die eigentlich auf die Produktion von Erdwärme abzielte, wurde in rund 2.500 Metern Tiefe unerwartet Erdöl entdeckt. Fachleute gingen diesem überraschenden Fund dann näher auf den Grund: Mithilfe sogenannter geophysikalischer Untersuchungen konnten sie die Ausdehnung des Erdölvorkommens genauer eingrenzen.

Rund 30 Jahre Fördererlaubnis

Heute weiß man, dass die Lagerstätte eine längliche Form hat und sich in einer Tiefe von etwa 2.500 Metern unterhalb von Speyer von Nordost nach Südwest erstreckt. In dieser Tiefe befinden sich Gesteinsschichten, vor allem Buntsandstein, die das Erdöl im Laufe der Erdgeschichte in sich aufgenommen haben. Die Förderung aus der Lagerstätte ist zunächst für eine Dauer von 30 Jahren zugelassen.

Behördliche Verfahren

Um aus der Lagerstätte Erdöl fördern zu können, muss das zuständige Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz eine entsprechende Lizenz erteilen. Der Name des Feldes wurde auf „Römerberg-Speyer“ festgelegt – dies lässt jedoch keine Rückschlüsse auf das obertägige Gebiet zu.

Zahlen Speyer

101.700

Tonnen Erdöl gefördert (2022)

10

Bohrungen

2

Betriebsplätze

2.500

Meter Tiefe (Lagerstätte)

Zwei Betriebsplätze im Norden von Speyer

Das Erdöl aus der Lagerstätte „Römerberg-Speyer“ wird aus mehreren Bohrungen zutage gefördert. Dazu haben sich Neptune Energy und Palatina GeoCon im Jahr 2007 zu einem Konsortium zusammengeschlossen und auf zwei Grundstücken im Norden der Stadt Speyer Betriebsplätze eingerichtet. Beide Unternehmen unterhalten ein gemeinsames Büro in Speyer und beschäftigen rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort.

Auf Betriebsplatz 1 im Nordwesten von Speyer, in der Siemensstraße, nahm das Konsortium 2008 die erste Probebohrung vor, die das 2003 entdeckte Erdölvorkommen bestätigte. Seit 2008 wird dort konstant Erdöl gefördert. Kontinuierlich werden neue Bohrungen niedergebracht, um die Lagerstätte weiter zu erschließen. Anfang 2009 nahmen die beiden Unternehmen auf einem zweiten Betriebsplatz im Nordosten von Speyer, nahe der Franz-Kirrmeier-Straße, eine Bohrung zur weiteren Erkundung des Feldes „Römerberg-Speyer“ vor. Seitdem wird nun auch hier aus rund 2.500 Metern Tiefe Erdöl gefördert und es wurden mehrere Bohrungen niedergebracht.

Aufbau der Betriebsplätze

Die Bohrungen befinden sich auf einer flüssigkeitsundurchlässigen Fläche, auf der auch das sogenannte Eruptionskreuz (auch E-Kreuz) errichtet wird. Es ist das Herzstück des Betriebsplatzes und als Bohrlochabschluss zu verstehen, denn es besteht aus einer Rohrleitung sowie zahlreichen Absperrarmaturen und Sicherheitseinrichtungen, die mit dem Bohrloch fest verbunden sind. So ist es möglich, Erdöl kontrolliert über das E-Kreuz zu fördern. Darüber hinaus haben die Betriebsplätze einen mit Asphalt befestigten äußeren Bereich.