Erdöl in der Pfalz

Förderung seit den 1950er Jahren

Die Erdölförderung im Rheintal hat eine lange Tradition: Die ersten Belege über Erdölvorkommen stammen bereits aus dem Jahr 1498. In Merkwiller-Pechelbronn konnte der wertvolle Rohstoff erstmals gefördert werden – aus einer der weltweit ersten entdeckten Lagerstätten. Ab 1735 baute man dort Ölsande ab und entwickelte 1879 die moderne Bohrtechnik. 1964 wurde die Förderung eingestellt.

Im Rheintal sind seit den 1950er Jahren mehrere Millionen Tonnen Erdöl gefördert worden. In der Pfalz wurde man erstmals in Frankweiler auf Erdöl aufmerksam. Hier trat in einigen Kellern des Ortes das schwarze Gold natürlich zu Tage. 1896 führte man dort vier Suchbohrungen bis 200 Meter Tiefe durch.

Mehr als 1.300 Bohrungen

Verbesserte Messverfahren und die Suche in tiefer abgesunkenen Erdschichten des Rheingrabens führten 1955 in Landau zum Erfolg. Dort stieß man in Mergel- und Sandsteinschichten auf Öl, aus denen bis heute produziert wird. Seit den 1950er Jahren sind im Rheintal mit dem Schwerpunkt der Förderung in Landau so mehrere Millionen Tonnen Erdöl gefördert worden. Mehr als 1.300 Bohrungen wurden in der Region niedergebracht. Im gesamten Bundesgebiet sind es seit Beginn der Erdölförderung in Deutschland mehr als 20.000 Bohrungen.

Der Ölfund in Speyer schreibt dieses Kapitel der Ölförderung in der Pfalz weiter: Bei einer Bohrung, die eigentlich auf die Gewinnung von Erdwärme abzielte, wurde in rund 2.500 Metern Tiefe unerwartet Erdöl entdeckt. Das Speyerer Ölvorkommen wurde seitdem im Bundesvergleich zur ergiebigsten Lagerstätte Süddeutschlands und macht Rheinland-Pfalz nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen zum drittgrößten Erdöl-Förderland.