Fördern

Bohrung und Aufbereitung

Nach einer erfolgreichen Bohrung bauen Fachleute die Bohranlage ab und errichten Förder- und Aufbereitungsanlagen. Die einzelnen Bohrungen in Speyer sind dann nur noch an dem sogenannten Eruptionskreuz zu erkennen, das rund zwei Meter hoch ist. Manche Bohrungen produzieren eruptiv – das Erdöl tritt ohne Unterstützung zutage und wird über Rohrleitungen in die Aufbereitungsanlage transportiert. In anderen Bohrungen helfen Pumpen dabei, das Erdöl zu fördern.

Absicherung der Bohrung

Jede Bohrung ist mehrfach abgesichert und so ausgelegt, dass schädliche Einwirkungen auf das Trinkwasser ausgeschlossen werden können. Das Bohrloch ist durch ein Verbundsystem aus Stahlrohren und Zementierung abgedichtet, und der sogenannte Bohrkeller rund um das Bohrloch besteht aus wasserundurchlässigem Stahlbeton. Die Dichtheit des Bohrlochs wird durch Drucküberwachung der Ringräume ständig kontrolliert. Zudem sichern Ventile und Absperrvorrichtungen jede Bohrung umfassend. Um auszuschließen, dass Flüssigkeiten in das Erdreich eindringen können, ist der gesamte Platz um die Bohrungen versiegelt und mit einem umlaufenden Rinnensystem und einer kontrollierten Fassung anfallender Flüssigkeiten wie Niederschlagswasser ausgestattet.

Aufbereitung des Erdöls

Die weitere Verarbeitung und Veredelung des geförderten Erdöls erfolgt in einer Raffinerie. Damit das geförderte Erdöl dort verarbeitet werden kann, müssen zuvor Begleitstoffe, welche mit dem Erdöl zutage treten, abgetrennt werden. Denn: Bei der Produktion treten mit dem eigentlichen Öl weitere natürliche Stoffe zu Tage. Hierbei handelt es sich um Begleitstoffe wie salzhaltiges Lagerstättenwasser und um ein Gemisch aus verschiedenen Gasen (vor allem Kohlendioxid und Methan). Diese Stoffe werden in mehreren Stufen mechanisch vom Öl getrennt. Das vom Erdöl abgetrennte Wasser wird über separate Bohrungen wieder in die Lagerstätte zurückgeführt. Dies dient dazu, den Lagerstättendruck aufrecht zu erhalten. Nach der Aufbereitung wird das Erdöl überwiegend zu deutschen Raffinerien befördert und dort veredelt. Das Erdöl aus Speyer hat einen kurzen Lieferweg und wird mithilfe von Tanklastwagen zur Raffinerie MiRO nach Karlsruhe gebracht.

Wie funktioniert die Förderung?